Elena wird von Luigi bedroht

Kolping Spielbühne Cappuccino

Vor fünf Jahren gründete die Kolpingsfamilie Otzenrath e.V. eine Laienspielgruppe. Die Kolping Spielbühne hat den Namen Cappuccino und spielte seitdem fünf Mal. Zum dritten Mal in der Wilhelm-Jansen-Sporthalle, erlebten vom 19. bis 21. Okt. 2018 600 Zuschauer die Komödie „Opa lässt es krachen“.

Opa Dietrich, ein Nörgler wie er im Buche steht, wohnt im Hause seines Sohnes Paul und seiner Schwiegertochter Lisa. Da Lisa wieder arbeiten möchte und Opa angeblich nicht alleine bleiben kann, versuchen seine Söhne Peter und Paul eine Pflegerin über das Internet zu finden. Aus Versehen geht die Anfrage einmal an die richtige Pflegevermittlung und einmal an eine halbseidene Frauenvermittlung. Es erscheint Elena – eine super sexy Frau, die gedacht hatte, dass sie für etwas anderes bestellt worden wäre, als einen älteren Herren zu pflegen. Das Geschehen nimmt seinen Lauf. Alle Männer sind von ihr angetan. Lisa sieht das ganz an-ders. Dann erscheint Agathe, eine echte Pflegerin, die diese Stelle auf jeden Fall haben möchte. Die echte Pflegerin ist so unvorteilhaft gekleidet, dass sie zunächst keine Chance hat. Paul, frisch geschieden, verliebt sich in die flotte Elena. Als die echte Pflegerin dann doch in einem sexy-Outfit auftaucht, ist für Opa Dietrich das Happy End vorprogrammiert. Bisher am Roll-stuhl gefesselt, ist er derart beflügelt, dass er sogar wieder gehen kann.

Wir haben Cappuccino am dritten Spieltag besucht. Die Spielerinnen und Spieler präsentier-ten sich in Bestform. Erneut ist es den Otzenrather Kolpingern gelungen, die Rollen absolut typgerecht zu besetzen. Dabei hatte Robert Botzkes in der Rolle des Opa Dietrich eine Mammutrolle, die er voll und ganz ausfüllte.

Wer Cappuccino besucht, der erlebt jedes Jahr aufs Neue eine Aufführung mit viel Liebe zum Detail. In der Hauptsache erstellten Heinrich und Erwin Küpper und Ernst Krapohl ein sehens-wertes Bühnenbild. Cappuccino „leistete“ sich mit Erwin Küpper und Ernst Krapohl gleich zwei Regisseure. An den Spieltagen selbst sorgten rund 30 Kolpingmitglieder dafür, dass die Gäste rundum betreut wurden. Technisch ist Cappuccino bestens ausgestattet – dazu gehört auch, dass zwischen den Szenen ansprechende Musik-Takes zu hören sind. Zufall? Sonntag, exakt um 20.15 Uhr, hörten die Zuschauer die Auftaktmusik des ARD-Krimis „Tatort“. Da spitzte sich auch die Handlung in der Komödie zu.

Das alles schätzen auch die Gäste. Die wissen: Ehrgeiz und Herzblut vereinigen sich bei Cappuccino zu einem Theaterstück, bei dem es gute Unterhaltung und auf jeden Fall immer etwas zu lachen gibt. Und deshalb sparen die Besucher auch nicht mit Applaus: Sehr zur Freude der Aktiven verlängert der Applaus die Spielzeit um ca. 20 Minuten. Manchmal leben und leiden die Besucher mit. Apropos Besucher: Die kommen aus der näheren und weiteren Umgebung, so z. B. auch aus Aachen, Neuss, Kaarst, Grevenbroich, Geilenkirchen, Köln – die das alles mal gehört haben und unbedingt eine Aufführung sehen wollten.

Und so kam es, dass nicht nur die Aufführung, sondern auch der Abschlussapplaus grandios war.

Drei Spieltage sind vorüber, die Aktiven strahlen, es wurde wieder einmal ein vorläufiger Höhepunkt geschafft. Und dennoch wünscht sich die Kolpingsfamilie etwas: Schauspieler, die den Altersschnitt der Aktiven senken. Mit dem jüngsten Mitspieler Lukas Brockerhoff, der einen guten Einstand schaffte, ist ein guter Anfang gemacht.

aus: Odenkirchener Nachrichten, Verfasser Werner Erkens

 

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