Was bleibt? Nach Jesu Tod! Was wird?

Nicht viel, zunächst:

Ein weggewälzter Stein,

ein verschwundener Leichnam,

zwei Männer in leuchtenden Gewändern,

Apostel, die die Worte der Frauen für Geschwätz halten…

Alles aus und vorbei!

Und doch hat er uns so viel erzählt, vorgelebt und geschenkt, dieser Jesus! An Sinn, an Hoffnung und Freude, an Ermutigung - gerade jetzt - in Zweifeln und Dunkelheit!

Weggewälzter Stein - bei seinem Tod ist es nicht geblieben! Wer sich am Ostermorgen und generell zum Grab begibt, sucht das vergangene Leben! Das ist menschlich: sich an das zu klammern, was wir kennen, was mal war, was mal lebendig war – aber: es ist eine Orientierung auf die Vergangenheit hin! Auch Kirche tut nichts anderes in Gottesdiensten, die solange nichts als Wege in leere Grabhöhlen sind, solange sie uns nicht auf die Begegnung mit Christus im Alltag vorbereiten und diesen Christus in unserer Mitte wahrhaft spüren lassen.

Was sucht ihr den Lebenden unter den Toten?

Christus ist auferstanden und will für uns auferstehen! Damit wir Zukunft haben. Christus steht jeden Tag für uns auf, um an unser Grab zu klopfen, das Totgeglaubte wachzurütteln, damit Neues in uns entsteht! Neue Blüten sprießen aus alten Wurzeln! Leiden und Tod verlieren nichts von ihrer Bitterkeit, aber sie erscheinen in einem neuen Licht. Christus will in uns zu neuem Leben auferstehen!

Was wird? In mir? Mit mir? Aus uns?

Lassen wir das alte Leben mit allem, was uns klein, kaputt, ratlos, Angst macht, in der Grabeshöhle, so wie die Grabtücher Jesu! Und stehen wir auf gegen allen Hass, alle Gewalt, allen Krieg! Lassen wir alle Verformungen und Überforderungen mit überhöhten Zielen in der Gruft unseres Lebens und

suchen wir den Lebenden bei den Lebenden!

Also bei uns Menschenkindern, indem wir uns auf eine neue Lebendigkeit - mit Gottes Hilfe - einlassen.

Gesegnete und lebendige Ostertage wünscht - schon heute –

Ihr/Euer Diakon

Wilfried Elshoff

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